Während viele Menschen die warmen Monate für Urlaub und Entspannung nutzen, stehen Krankenhäuser in Deutschland Jahr für Jahr vor einer besonderen Herausforderung: Die ohnehin angespannte Personalsituation verschärft sich durch Urlaubszeiten noch weiter – mit spürbaren Auswirkungen auf die medizinische Versorgung.
Wenn der Sommer den Personalmangel verstärkt
Der Fachkräftemangel ist längst kein neues Phänomen im Gesundheitswesen. Laut dem Krankenhaus-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) fehlen bundesweit Tausende Pflegekräfte und Ärzt*innen – und das nicht erst seit gestern. In den Sommermonaten kommt jedoch eine weitere Belastung hinzu: Viele Mitarbeitende gehen in den wohlverdienten Urlaub, während der Versorgungsbedarf in den Kliniken konstant bleibt – oder durch Hitzewellen, mehr Freizeitunfälle und saisonale Infektionen sogar steigt.
Notaufnahmen der Krankenhäuser am Limit
Besonders spürbar wird die Situation in den Notaufnahmen – und das belegen auch Zahlen:
Laut einer Analyse des Statistischen Bundesamts und ergänzender Daten aus der Notaufnahmesurveillance des RKI kommt es im Sommer zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. So verzeichnen deutsche Krankenhäuser im Jahresdurchschnitt etwa 1,03 Millionen ambulante Notfallbehandlungen pro Monat, mit einem spürbaren Anstieg in den Monaten Juni bis August. In dieser Zeit liegt das Aufkommen etwa 10 % über dem Durchschnitt.
Die folgende Übersicht zeigt beispielhafte monatliche Fallzahlen (in Tausend), basierend auf ausgewerteten Daten des Statistischen Bundesamts (Destatis) und der Notaufnahmesurveillance des RKI:
| Monat | Ambulante Notfälle |
|---|---|
| Januar | 970 |
| Februar | 950 |
| März | 980 |
| April | 1.010 |
| Mai | 1.040 |
| Juni | 1.080 |
| Juli | 1.120 |
| August | 1.090 |
| September | 1.020 |
| Oktober | 1.000 |
| November | 980 |
| Dezember | 960 |
Das bedeutet konkret:
- Mehr Patient*innen: Sommerliche Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern führen häufiger zu Unfällen und Verletzungen.
- Weniger Personal: Urlaubsbedingt fehlen Ärzt*innen und Pflegekräfte, was zu längeren Wartezeiten und höherem Stress für das verbliebene Team führt.
- Wachsende Belastung: Spontane Dienstübernahmen, Überstunden und der Druck, mit wenig Personal viel leisten zu müssen, erhöhen das Risiko für Burnout und Versorgungsfehler.
OP-Planung mit Hindernissen
Auch im Bereich der planbaren Eingriffe zeigen sich die Folgen des Personalmangels deutlich – und das wird durch mehrere Erhebungen untermauert:
- Engpässe im OP-Team: Laut dem OP-Personalreport 2023 müssen rund 30 % der Kliniken in Deutschland zeitweise OP-Säle schließen, weil qualifiziertes Personal fehlt. In über 24 % der Fälle kommt es zu einer Reduktion geplanter Eingriffe, und knapp 61 % der Häuser kompensieren den Mangel mit Überstunden (Bibliomed Pflege).
- Unzufriedene Patient*innen: Auch das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein musste im Sommer 2024 rund 10 % der geplanten Operationen verschieben, da insbesondere OP-Pflegekräfte fehlten (KN-Online).
- Eingeschränkte Flexibilität: In einer bundesweiten Umfrage wurde deutlich, dass gerade in Ferienzeiten viele Kliniken an die Grenzen ihrer Dienstplanung stoßen – was zu Terminverschiebungen oder Aufschiebungen nicht dringlicher Eingriffe führt (Presseportal).
Temporäre Unterstützung, die wirkt
Genau hier kommen spezialisierte Personalvermittlungen wie die Facharztagentur ins Spiel. Mit einem breiten Netzwerk an erfahrenen Fachärzt*innen und medizinischem Personal können kurzfristige Engpässe schnell und zuverlässig überbrückt werden:
- Kurzfristige Verfügbarkeit: Honorar- und Vertretungsärzt*innen stehen bereit, um flexibel einzuspringen – auch für Wochenend- oder Nachtdienste.
- Individuelle Einsätze: Ob Urlaubsvertretung, OP-Unterstützung oder Hilfe in der Notaufnahme – der Einsatz erfolgt bedarfsorientiert.
- Gesicherte Qualität: Vermittlungen erfolgen ausschließlich an qualifiziertes Personal mit gültiger Approbation und geprüften Unterlagen.
- Entlastung auf Zeit: Temporäre Unterstützung verschafft dem Stammpersonal Luft und sorgt gleichzeitig für Kontinuität in der Patientenversorgung.

Clevere Personalplanung:
Vorausschauend handeln – auch über den Sommer hinaus
Wer langfristig gut aufgestellt sein möchte, sollte saisonale Spitzen nicht als Ausnahme, sondern als planbaren Bestandteil der Personalstrategie sehen. Dazu gehören:
- Frühzeitige Urlaubsplanung mit digitalen Tools
- Verlässliche Partnerschaften mit erfahrenen Vermittlungsagenturen
- Maßnahmen zur Stärkung von Resilienz und Mitarbeiterbindung, etwa durch Fortbildungen, wertschätzende Führung und flexible Arbeitszeitmodelle
Fazit
Die Sommerzeit bringt nicht nur Sonne, sondern auch organisatorische Herausforderungen mit sich – vor allem im Gesundheitswesen. Wer auf Engpässe vorbereitet ist und sich auf flexible Lösungen wie die ärztliche Zeitarbeit verlassen kann, schafft stabile Strukturen. Davon profitieren nicht nur die Patient*innen, sondern auch die Teams in den Kliniken.
Quellen:
- Bibliomed Pflege (2023): OP-Säle müssen wegen Personalmangel schließen – bibliomed-pflege.de
- KN-Online (2024): Personalengpass am UKSH – kn-online.de
- Presseportal (2024): Notstand in deutschen OP-Sälen – presseportal.de
- WIdO Krankenhaus-Report 2024, Kapitel „Personalstruktur“: wido.de
- Ärzteblatt (2022): „Notaufnahmen im Sommer besonders belastet“ – aerzteblatt.de
- Deutsches Ärzteblatt (2023): „Burnout bei Notfallpersonal – eine stille Epidemie“ – aerzteblatt.de
- RKI (2023): „Hitzebedingte Mortalität in Deutschland“ – rki.de
- Eigene Inhalte und Themenschwerpunkte der FAA Facharztagentur, u.a. zu Qualitätssicherung, rechtlicher Rahmen der AÜG und ärztlicher Zeitarbeit
- Statistisches Bundesamt (Destatis): „Krankenhausbehandlungen und Notfallbehandlungen 2023“ – destatis.de
- RKI Notaufnahmesurveillance – rki.github.io




