Mehr als eine Vertretung: Was macht eigentlich ein Honorararzt?

Als Honorararzt werden selbstständig tätige Fachärzte/-innen und Assistenzärzte/-innen bezeichnet, die zeitlich befristet in Kliniken und medizinischen Einrichtungen arbeiten, ohne bei diesen fest angestellt zu sein. In der Regel sind Honorarärztinnen und Honorarärzte bei wechselnden Auftraggebern tätig und erhalten für ihren Einsatz einen vereinbarten Stundensatz.

Der Begriff Honorararzt hat sich zwar eingeprägt und wird in der Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) auch noch häufig verwendet, jedoch ist er mittlerweile veraltet bzw. überholt. Da es sich bei der Tätigkeit um kurzfristige und wechselnde Einsätze handelt, ist die korrekte Begriffsbezeichnung „Vertretungsarzt/-ärztin“.
Mittlerweile ist die Arbeit als selbstständig tätige/r Arzt/Ärztin jedoch gesetzlich eingeschränkt und rechtliche Rahmenbedingungen müssen bei dieser Form der Beschäftigung berücksichtigt werden.

Laut Urteil des Bundessozialgerichtes vom 04.06.2019 werden Ärzte/-innen, die als Honorarärzte/-innen in einem Krankenhaus tätig sind, nicht als Selbstständige angesehen und unterliegen demnach als Beschäftigte des Krankenhauses oder der medizinischen Einrichtung der Sozialversicherungspflicht.

Für Ärzte/-innen, die in der Zeitarbeit arbeiten wollen, gibt es die Möglichkeit, sich entweder über eine Klinik befristet anstellen zu lassen oder über eine Agentur für Honorararztvermittlung in Arbeitnehmerüberlassung (ANÜ) beschäftigt zu werden. Bei der FAA Facharztagentur GmbH & Co. KG sind die Ärzte/-innen angestellt und werden im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung vermittelt.

Typische Einsatzgründe: Warum werden Honorarärzte/-innen benötigt?

Honorarärzte/-innen werden aus folgenden Gründen dringend benötigt:

  • Vertretung bei (längeren) Erkrankungen
  • Vertretung bei Mutterschaftsurlaub und Elternzeit
  • Urlaubsvertretung
  • Unterstützung bei außergewöhnlicher Arbeitsbelastung

Mögliche Einsatzorte: Wo arbeiten Honorarärzte?

Honorarärzte/-innen arbeiten überwiegend im Krankenhaussektor. Seit einigen Jahren steigt jedoch auch die Nachfrage nach Honorarärzten/-innen in Rehabilitationskliniken und medizinischen Versorgungszentren.

Tätigkeitsbereiche: In welchen Fachbereichen arbeiten Honorarärzte?

Honorarärzte/-innen arbeiten mittlerweile in allen Fachbereichen der Krankenhäuser, Kliniken und medizinischen Versorgungszentren. Sehr häufig sind sie jedoch in der Notfall- und Anästhesiemedizin sowie in der Inneren- und Allgemeinmedizin tätig.

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Welche Vorteile bietet die Tätigkeit als Honorararzt?

Honorarärzte/-innen können aufgrund ihrer Tätigkeit von folgenden Vorteilen profitieren:

  • selbstbestimmte Festlegung der Arbeitszeiten und des Einsatzortes
  • Abwechslung im Berufsalltag: Einblicke in verschiedene Abläufe & Strukturen
  • Vermeidung von Überstunden und Nachtschichten
  • Entlastung von administrativen Aufgaben 
  • bessere Work-Life-Balance (bessere Vereinbarkeit von Familie & Beruf)
  • höherer Stundenlohn bzw. höhere Verdienstmöglichkeiten, zusätzliches Einkommen
  • weniger bürokratische Aufgaben
  • volle Vergütung von geleisteten Überstunden
  • Wegfall von Hierarchien im Angestelltenverhältnis

Vorteile für die Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken und medizinischen Versorgungszentren durch den Einsatz von Honorarärzten

Nicht nur die Honorarärzte/-innen, sondern auch die Krankenhäuser, Rehabilitationskliniken sowie die medizinischen Versorgungszentren profitieren von dem Einsatz der Honorarärzte/-innen:

Vermeidung von Versorgungsengpässen

Aufgrund ihrer flexiblen Arbeitszeitgestaltung und ihrer kurzfristigen Verfügbarkeit können Honorarärzte/-innen dazu beitragen, Personallücken zu schließen und Versorgungsengpässe vorzubeugen. Dadurch können die Betriebsabläufe in den Krankenhäusern und Kliniken jederzeit aufrechterhalten und ggf. optimiert werden.

Entlastung der angestellten Ärzte/-innen

Durch den Einsatz der Honorarärzte/-innen können die festangestellten Ärzte/-innen in den Krankenhäusern und Kliniken entlastet werden. Demzufolge kann einer Überbelastung entgegengewirkt werden.

Erweiterung des internen Know-Hows

Honorarärzte/-innen können aufgrund ihrer Expertise ihr spezifisches Fachwissen dort einbringen, wo es erforderlich ist. Dadurch haben die festangestellten Ärzte/-innen des Krankenhauses oder der Klinik die Möglichkeit, sogar von den Honorarärzten/-innen zu lernen und somit ein nachhaltiges internes Know-How aufzubauen.

„Probezeit“

Während des Einsatzes des/r Honorararztes/-ärztin können sich die Krankenhäuser und Kliniken ein Bild von dem/r Honorararzt/-ärztin machen. Der Einsatz des/r Honorararztes/-ärztin fungiert somit als „Probezeit“. Anschließend können die Krankenhäuser und Kliniken ihre Entscheidung treffen, ob sie dem/r Honorararzt/-ärztin sogar eine Festanstellung anbieten möchten.

Fazit

Honorarärzte/-innen nehmen im heutigen Gesundheitswesen eine bedeutende Rolle ein. Aufgrund ihrer Flexibilität und Fachkompetenz stellen Honorarärzte/-innen für Krankenhäuser, Klinken und medizinische Versorgungszentren eine sehr wichtige Ressource dar.

Insbesondere der hohe Personalmangel in den Krankenhäusern und Kliniken führt dazu, dass Honorarärzte/-innen nicht mehr wegzudenken sind.

Aufgrund des häufig sehr kurzfristigen und flexiblen Einsatzes der Honorarärzte/-innen ist es den Krankenhäusern und Kliniken überhaupt noch möglich, auf Personalengpässe entsprechend zu reagieren und dadurch die Patientenversorgung aufrechtzuerhalten.

Es wird aber auch deutlich, dass nicht nur die Krankenhäuser und Kliniken von der Zusammenarbeit mit Honorarärzten/-innen profitieren. Auch für die Ärzte/-innen, die sich für die Tätigkeit als Honorararzt/-ärztin bzw. Vertretungsarzt/-ärztin entscheiden, bietet diese Form der ärztlichen Beschäftigung eine Vielzahl positiver Aspekte.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass nur durch eine optimale Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Kliniken und Honorarärzten/-innen es möglich sein wird, dem Personalmangel entgegenzuwirken und eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten.